Swisscom will mit IPTV-Plattform nach Deutschland expandieren

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      Swisscom will mit IPTV-Plattform nach Deutschland expandieren

      Interview mit Klaus Pilz, Senior Project and Business Development Manager IPTV bei Swisscom Broadcast

      Swisscom Broadcast plant den Gang nach Deutschland: Das Schweizer Unternehmen will seine IPTV-Plattform künftig auch deutschen Stadtwerken, Internet Service Providern oder Kabelnetzbetreibern anbieten, kündigt Swisscom-Manager Klaus Pilz an. Der IPTV-Anbieter wird seine Plattform für den deutschen Markt am 28. Februar auf der Karlsruher TV Komm. im Wohnzimmer der Zukunft und in einem Workshop präsentieren.

      Swisscom Broadcast will 2012 mit einer neuen IPTV-Plattform in den deutschen Markt expandieren. An wen richtet sich das Angebot in erster Linie?
      Pilz: Swisscom Broadcast ist ausschließlich ein B2B-Anbieter. Das bedeutet, dass wir uns mit unseren Produkten auf dem deutschen Markt zunächst nicht direkt an den individuellen Privatkunden richten. Vielmehr werden diese über Stadtwerke, Internet Service Provider (ISP) oder Kabelnetzbetreiber mit unserer State-of-the-Art IPTV- und Over-the-Top-Lösung (OTT) versorgt. Somit spielen wir die Rolle als „Provider für den Provider“ – als B2B-Partner mit Schweizer Zuverlässigkeit und einem besonders nachhaltigen Pay-as-you-grow-Modell.

      Wie sieht Ihr Angebotsportfolio aus?
      Pilz: Wir bezeichnen unser Angebot als TV-as-a-Service. Dabei stellt unser derzeitiges Lösungsportfolio eine Vielzahl attraktiver Set-Top-Boxen (STBs) zur Auswahl. Unabhängig von der gewählten STB kann der Endkunde unterschiedlichste Services auf individueller On-Demand-Basis erwerben – modular oder sukzessive. Zu den umfassenden Services zählen etwa der Electronic Programme Guide, erweiterte Teletext- und Suchfunktionen, Catch-up TV, nPVR, Timeshift sowie ausgefeilte Multiscreen-Optionen. Darüber hinaus bietet die Lösung dem Endkunden unzählige vertikale Vorzüge. So sind sowohl frei empfangbare als auch Pay-TV-Kanäle in HD-Qualität verfügbar. Zudem lassen sich VoD-Lösungen anderer Anbieter, Computerspiele oder sogar die sozialen Medien denkbar einfach integrieren. Der Anwender bekommt also ein ganzheitliches Produkt an die Seite gestellt.

      Also smart und einfach?
      Pilz: Genau so ist es: smart, einfach, schlüsselfertig und schnell integrierbar. Um höchsten Komfort zu bieten, sorgt Swisscom Broadcast für den einwandfreien Ablauf aller technischen Belange und kooperiert mit einem Content Akquise Partner, wie zum Beispiel HV Media. Somit kann sich unser Kunde vollständig auf die Vermarktung konzentrieren. Generell vertrauen wir als Schweizer Lösungsanbieter auf das persönliche Gespräch und implementieren schrittweise sowie nach den Bedürfnissen unserer Kunden – also auch hier smart und einfach.

      Reicht das für den deutschen Markt?
      Pilz: Der deutsche Markt ist im Gegensatz zum Schweizer Markt in viele kleinere und mittlere Provider fragmentiert, welche bis heute kein TV-Angebot in ihrem Portfolio haben. Auf der anderen Seite wird der Wettbewerb um die Endkunden immer härter. Mit unserem TV-as-a-Service-Angebot eröffnet sich für den lokalen Provider die Chance, Kunden zu gewinnen und mittel- bis langfristig zu binden.

      Gibt es bereits Vertriebs- und Infrastrukturpartner? Alleine wird die Swisscom sicher nicht den deutschen Markt aufrollen wollen.
      Pilz: Ja, die gibt es. Allerdings sind wir gerade erst in den deutschen Markt eingetreten. Darüber hinaus bearbeiten wir ausschließlich den B2B- und nicht den Endkundensektor. Somit ist ein pompöser Marktauftritt mit der Marke Swisscom nicht unser Ziel. Vielmehr geht es darum, dass die kleineren bis mittelgroßen Provider mit einem sehr attraktiven IPTV-Angebot und einem starken Schweizer Partner im Rücken den deutschen Markt aufrollen.

      In Deutschland gibt es starke Kabelnetzbetreiber, die seit Jahren mit Triple Play neue Kunden generieren. Was bietet Ihr Angebot an Mehrwert?
      Pilz: Die etablierten Kabelnetzbetreiber mit ihren existierenden Triple-Play-Angeboten stehen nicht in unserem Fokus. Durch unseren TV-as-a-Service-Ansatz möchten wir den bereits erwähnten kleineren und mittleren Kabelnetzbetreibern oder ISPs die Möglichkeit bieten, ein wettbewerbsfähiges TV-Angebot bereitzustellen.

      Gibt es schon eine Preisvorstellung?
      Pilz: Wie im Lösungsgeschäft beziehungsweise im B2B-Umfeld üblich, ist der Preis immer vom Serviceumfang abhängig, den der jeweilige Provider wünscht. Dabei hat auch die Integration in Netz-, CRM- oder Billing-Systeme einen Einfluss auf die Kosten.

      Laut Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten hat IPTV in Deutschland nach wie vor nicht den Durchbruch geschafft. Hier stagniert der Marktanteil unter fünf Prozent, in manchen Bundesländern geht er sogar leicht zurück. Warum kommt IPTV in Deutschland aus Sicht der Swisscom nicht in die Gänge?
      Pilz: Die Adaption von neuen Technologien durch den Endkunden braucht immer seine Zeit. Wir kennen das bereits vom Mobiltelefon und vom Breitband-Internet. Auch bei IPTV ist das nicht anders. Andererseits lag der Marktanteil in Deutschland vor etwa drei Jahren nicht einmal bei zwei Prozent. Insofern lässt sich doch von einem beachtlichen Wachstum sprechen. Der Eintritt verschiedener Mobilfunkunternehmen in das IPTV-Geschäft wird weitere Dynamik bringen. Eine bedeutende Rolle kommt jedoch auch den Content-Providern zu: Im Vergleich zu Deutschland profitieren wir in der Schweiz zusätzlich von einer recht liberalen Gesetzgebung. Heute betreiben und entwickeln wir die größte Plattform für werbefinanziertes Web-Fernsehen in der Schweiz.

      Quelle: INFOSAT

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